Nachhaltige Smart Textiles


Greiz, 23.März 2022 – Nachhaltigkeit und smarte Textilien – das ist bislang eine fast unmögliche Kombination: Zum einen sind Textil und Elektronik oft eng verbunden, was ein Trennen der Stoffe und damit deren Recycling erschwert. Zum anderen haben leitfähige Fadenmaterialien häufig einen Kern aus erdölbasierten Grundmaterialien wie Polyester oder Polyamid.

Für einfacheres Recycling arbeiten die Forschenden des TITV Greiz seit mehreren Jahren an Baukastensystemen für den modularen Aufbau smarter Textilien sowie an deren Reparierbarkeit. Damit auch die Grundmaterialen nachhaltiger werden, wird das TITV Greiz ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt anstoßen, um sowohl die erdölbasierten Grundmaterialien als auch die Strom- und Datenleitungen von Smart Textiles durch Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen (sog. Regeneratfasern) und daraus gesponnenen Fäden zu ersetzen. Um einen reibungslosen Start des Projekts zu ermöglichen, beauftragt das TITV Greiz eine vorbereitende Studie mit Marktanalyse für „Nachhaltige Materialien in Smart Textiles“.

efre eu logoZiel dieser Studie ist es, die Wirkprinzipien natürlicher Fasern zu ermitteln. Auch soll untersucht werden, inwieweit sich die spezifischen Eigenschaften der Naturfasern für textilbasierte Sensoren eignen. Dabei soll die Studie auch untersuchen, welches Potenzial Veränderungen der Faser- und Fadenoberfläche bieten, um leitfähige Fäden zu erzeugen.

Gesamtziel ist es, einen Anteil von 95 Prozent nachhaltiger Materialien im Smart Textile zu erzielen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Ressourceneffizienz in der Textilwirtschaft zu leisten.

Zudem wollen die Wissenschaftler des TITV Greiz weitere Kooperationspartner aus der textilen Kette und Produzenten von Smart Textiles für das geplante Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben gewinnen. Für einen erfolgreichen Wissenstransfer der Forschungsergebnisse nach Abschluss des geplanten Projekts in die Industrie ist eine enge Abstimmung zwischen den wirtschaftlichen Zielen und Kompetenzen der Forschungspartner eine wichtige Voraussetzung. Teil der vorbereitenden Studie ist zudem, den Stand der Technik sowie die Patentsituation angrenzender und konkurrierender Lösungen zu recherchieren.


Das Vorhaben wird vom Freistaat Thüringen unter der Nummer 2021 IVN 0097 gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklungen (EFRE) kofinanziert. Die Maßnahme hat eine Laufzeit vom 23.03.2022 bis 30.09.2022.