Forschungsprojekt iTex-4-MoRe – Intelligente Textilien für Physiotherapie in der mobilen Rehabilitation
Greiz, 17. März 2021. Die ambulante Rehabilitation ist eine wichtige Säule unseres Gesundheitssystems. Auch die mobile Reha zu Hause zählt zu diesem Bereich.
Laut Reha-Bericht der Deutschen Rentenversicherung gewinnt dieser weiter an Bedeutung. Denn die Integration der Übungen in den Alltag ermöglicht ein intensiveres Training und führt schneller zum Rehabilitationserfolg. Damit Patienten ihre Übungen (ergänzend zur regulären Physiotherapiestunde) selbstständig und unabhängig von einem Therapeuten durchführen können, ist es unabdingbar, dass die ordnungsgemäße Durchführung überwacht wird. Nur so lassen sich Fehlbelastungen und Schonhaltungen, die den Therapieerfolg gefährden würden, verhindern.
Um die Privatsphäre der Patienten zu schützen, sollten hierbei keine Videoaufzeichnungen zum Einsatz kommen. Alternativ sollen daher Sensoren die Bewegungen messen. Die Sensordaten werden dabei von einer Software ausgewertet, sodass der Patient während der Übung individuelle Rückmeldung erhält und in Verbindung mit spielerischen Elementen seine Bewegungen den Vorgaben anpassen kann. Dem Therapeuten wird es ermöglicht, die Aktivitäten seiner Patienten aus der Ferne zu beurteilen und Feedback zu geben.
Das Forschungsprojekt iTex-4-MoRe – Intelligente Textilien für Physiotherapie in der mobilen Rehabilitation hat zum Ziel, komfortable Sensorik zu entwickeln. Diese werden in die Sportkleidung integriert und erlauben dem Patienten zu Hause sowie dem Therapeuten online die qualitative Kontrolle der Übungen. Hierbei sollen textile EMG(Elektromyographie)-Elektroden die Muskelaktivität messen. Bisher sind hierfür Oberflächen- oder Nadelelektroden notwendig, die fachgerecht auf der Haut bzw. im Muskel positioniert werden müssen. Größte Herausforderung im Forschungsprojekt ist es nun, textile Elektroden zu entwickeln, die Belastungen wie Waschen und Reibung über viele Übungsstunden hinweg standhalten und Positionsgenauigkeit garantieren.
Dank der Entwicklung wird Sportbekleidung mit integrierten EMG-Elektroden künftig Bestandteil jeder Physiotherapie sein. Auch für Fitness-Begeisterte und Leistungssportler sowie für Schmerzpatienten kann diese Forschung Unterstützung bieten.
Partner im Forschungsprojekt sind DECHEMA und das Institut für Biomedizinische Technik der TU Dresden.
Wir danken dem BMWI, der AiF und der Dechema für die finanzielle Unterstützung sowie unserem Projektpartner, dem IBMT, für die Zusammenarbeit.