Textiler Schaltkreis


Greiz, 15. Dezember 2020. 
Der Freistaat Thüringen fördert ein Entwicklungslabor für die digitale Vernetzung textiler Fertigungsprozesse und die effiziente, skalierbare Herstellung von Smart Textiles im TITV Greiz.

Beide Aspekte – Digitalisierung in der Industrie und smarte Textilien ­– sind seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Doch die Kombination dieser beiden Trends ist bisher kaum erprobt und soll nun in einem digital gesteuerten Multifunktions-Handlingsystem zum Tragen kommen.

Ziel des Investitionsvorhabens mit dem Namen „RapidLab4Prototyping“ ist es, eine vernetzte Infrastruktur zu schaffen, welche leitfähige Materialien und elektrische Bauteile effektiv in großflächige Textilien integriert. Damit sollen sich sowohl zuverlässige Smart-Textiles-Grundmaterialien skalierbar produzieren, als auch Funktionselemente wie LEDs individuell in das Textil integrieren lassen. Nicht zuletzt soll das Handlingsystem auch nachfolgende Prozesse – beispielsweise die Funktionalisierung mittels Pulverlack, die Konfektion von Prototypen oder die Laminierung mit Isolationsschichten – digital anbinden. Alle Schritte in der Herstellung von Smart Textiles, von Weben und Sticken über Konfektionieren bis hin zu Pulverbeschichten und Laminieren, verwenden sehr unterschiedliche Dimensionen, Zuführungen, Datenformate. Das TITV Greiz schafft mit dieser Investition eine digitale Schnittstelle zwischen diesen Prozessen. So lassen sich beispielsweise CAD-Daten aus der Konfektion für die Webtechnik umsetzen, damit großflächige Gewebe erzeugen und im Format der Sticktechnik weiter verarbeiten, um individuelle Funktionen in das smarte Textil einzubringen. Dies ermöglicht es nicht nur, die Herstellung von Textilien weiter digital zu vernetzen, als es in der Industrie bisher üblich ist. Auch die Fertigung von Smart Textiles lässt sich damit effizienter, wirtschaftlicher und auch attraktiver gestalten.

Das diesen Ergebnissen zugrundeliegende Vorhaben wurde vom Freistaat Thüringen unter der Nummer 2019 WIN 0012 gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

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