Greiz, 25. August 2020. Weil es bislang kaum marktreife dehnbare Kabel für die Herstellung von Smart Textiles gibt, forscht das TITV Greiz nun gemeinsam mit Nanoleq AG und New Textile Technologies GmbH an einer Lösung.
Elektrische Verbindung zwischen StrechOne-Faden und textilem Träger
Das TITV Greiz wird hierbei die elektrische Verbindung (Kontaktierung) zwischen dem dehnbaren Kabel (StretchOne) und einer textilen Trägerfläche mit elektrischen Kontakten erforschen. StrechOne ist eine Entwicklung des Projektpartners Nanoleq aus neuartigen, ultraleitfähigen Elastomeren.
Wichtiger Bestandteil des Projekts ist es, Durchsteckverbinder zu entwickeln, die eine einfache Integration des StretchOne-Fadens sowohl in das Textil als auch in die Leiterplatte sowie eine zeitgleiche Kontaktierung ermöglichen. Durchsteckverbinder sind Bauelemente, die es ermöglichen, mehrere elektrische und elektronische Komponenten zu kontaktieren. Das wird Herstellern von smarten Textilien erlauben, die Kontaktierungsprozesse zu automatisieren. Hierfür wird das TITV Greiz zwei Ansätze verfolgen: Als Basistechnologie wird das Institut die Konnektoren zunächst nieten und crimpen. Das Gehäuse wird anschließend durch 3D-Druck additiv gefertigt. Alternative Lösungen für Durchsteckverbinder wird das TITV Greiz mittels elektrisch leitfähigem 3D-Druck entwickeln
Integration des dehnbaren Kabels in das Textil
Die Projektpartner arbeiten daran, den StrechOne-Faden in ein textiles Band zu integrieren, um ein marktreifes Produkt zu erhalten. Als Alternative hierzu wird das TITV Greiz im Rahmen des Forschungsprojekts auch einen Webprozess entwickeln, der als Proof of Concept diese Verarbeitungsmöglichkeit für die StrechOne-Fäden erprobt. Diese Methode könnte die Prozesskosten reduzieren und die Zahl der potenziellen Anwender erhöhen.
Auch wird das TITV Greiz eine geflochtene, textile Ummantelung für den StrechOne-Faden realisieren. Diese könnte eine Silikonisolierung ersetzen oder ergänzen. Die Ummantelung soll die Dehnbarkeit des Kabels auf ein bestimmtes Maß begrenzen und ihm außerdem textile Haptik und Optik verleihen.
Darüber hinaus prüft das TITV Greiz die Produkte in seinem Smart-Textile-Testlabor, um typische Nutzungsszenarien zu simulieren. Dabei werden die Produkteigenschaften und das Alltagsverhalten der Entwicklungen simuliert und Fehlverhalten frühzeitig erkannt. Anhand der Messergebnisse lässt sich somit auf die Lebensdauer des zukünftigen Produkts schließen.
Das Projekt wird vom Schweizer Unternehmen Nanoleq AG geleitet. Neben dem TITV Greiz zählt auch die New Textile Technologies GmbH zu den Projektpartnern. Unternehmen mit Interesse an einem entsprechenden Industrieforschungsprojekt können sich unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an Kay Ullrich wenden.